Allergie: Jetzt hat es auch mich erwischt!

Ein Leben lang schienen der Konsum bestimmter Lebensmittel, das Eincremen mit der Lieblings-Lotion oder die Hunde der Eltern keine Probleme zu bereiten. Doch plötzlich verursachen diese Dinge Hautrötungen, Juckreiz, Atemnot oder Schnupfen. Sie reagieren auf einmal allergisch – wie kann das sein?
Allergien entstehen nicht aus heiterem Himmel, auch wenn es uns manchmal so vorkommt. Vielmehr handelt es sich bei einer solchen Überreaktion der körpereigenen Abwehrkräfte um einen längeren Prozess: Ihr Immunsystem ist über Monate immer mal wieder mit den Allergenen aus dem Speichel und den Haaren der Katze Ihrer besten Freundin in Kontakt gekommen.
Anfangs konnte Ihr Körper die fremden Eiweißstoffe noch ignorieren. Je häufiger Sie die Katze jedoch besucht haben, desto mehr Antikörper hat Ihr Organismus gebildet und desto empfindlicher wurde er.
Körper arbeitet auf Hochtouren
Gelangen dann Haare oder der Speichel des Tieres an Ihre Schleimhäute, schütten die sogenannten Mastzellen den Botenstoff Histamin aus.
Dieser sorgt dafür, dass der Körper mit den allergischen Symptomen reagiert: laufende Nase, juckende, tränende Augen bei einer Allergie gegen Pollen und Tierhaare, Atemnot bei Lebensmitteln und Hautausschlag bei Überreaktionen auf Cremes und Schmuck.
Allergieneigung steckt in den Genen
Gerade in Industrieländern steigen die Zahlen der Betroffenen von Jahr zu Jahr an. Wissenschaftlich belegt ist, dass Vererbung eine Rolle spielt.
Leidet also ein Elternteil unter einer Allergie, so liegt laut des Deutschen Allergie- und Asthmabundes das Risiko für die Kinder, ebenfalls daran zu erkranken, bei 20 bis 40 Prozent – sind sowohl Mutter als auch Vater betroffen, steigt die Wahrscheinlichkeit auf bis zu 80 Prozent.
Menschen leben zu reinlich
Es gibt verschiedene Theorien, warum Allergien sich immer weiter verbreiten: Die sogenannte Hygiene-Hypothese besagt, dass wir einfach viel zu sauber und steril leben. Dadurch hat das Immunsystem verlernt, welche Stoffe wirklich gefährlich sind, und reagiert auch auf harmlose Allergene bereits überempfindlich.
Studien unterstützen diese Aussage, da sie belegen konnten, dass Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen und ständig mit Tieren und Schmutz in Kontakt kommen, seltener an allergischem Asthma erkranken.
Zudem weisen Forscher darauf hin, dass Umwelteinflüsse wie Feinstaub in Kombination mit Pollen die Immunreaktion des Körpers verstärken und so extremere Symptome auslösen können.
Medikamente lindern Symptome
Wer seine Allergie dauerhaft in den Griff bekommen möchte, sollte den Auslösern aus dem Weg gehen. Doch das ist oft nicht möglich – wie bei einem Heuschnupfen. Wichtig ist aber, die Symptome zu behandeln. Häufig reichen Medikamente aus Ihrer gesund leben-Apotheke aus, um die Beschwerden zu lindern.
Bei schwereren Reaktionen empfehlen Ärzte eine Hyposensibilisierung. Moderne Therapien kommen sogar ohne Spritzen aus. Stattdessen legen Sie sich in regelmäßigen Abständen eine Tablette unter die Zunge. Mehr Informationen zu den Behandlungsmöglichkeiten erhalten Sie in Ihrer gesund leben-Apotheke oder bei einem Arzt.
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